Holzofen

Für unsere Reise nach Dänemark im November 2019 haben wir uns speziell mit der Wim Hof-Methode auseinandergesetzt und täglich Atemübungen und Eisduschen genommen, mit einem Eisbad als Höhepunkt des 10-tägigen Minikurses. Und ja es hat definitiv geholfen, um der kalten Nordsee mit nacktem Leibe zu trotzen!
Doch sobald es abends in den Bus ging war nix mit gemütlich kochen und noch ein bisschen Karten spielen. Man musste sofort ins Bett und unter die Decke und nachts aufs Klo gehen – ein Gräuel!

So stand dann doch fest, dass ein Kamin her muss! Den schönen Cube Mini Wood Stove aus Kanada? Wäre schön, aber ca. 400 Euro, dann Shipping von der anderen Seite der Welt? Wir suchten nach Alternativen und landeten bei Zeltöfen, welche beim Militär oder auch bei LARPs gerne benutzt werden.

Feuerschutz- Rigipsplatten, Holzplatten, verstärkte Weinkiste und unser Outbacker Stove

Wir ließen uns den Outbacker Firebox Stove schicken mitsamt Hygge Flashing Kit für die Dachdurchführung und doppelwandiger Rauchabzug.

Wir wollten einen herausnehmbaren Kamin bauen, damit wir ihn im Sommer zuhause lagern können und so Platz sparen. Als Ort bot sich am besten die Metallwand an der Seitentüre an, da ließe er sich gut befestigen und die Wand ist schon selbst Isolation.

Wenn man einen Ofen hat, braucht man natürlich auch etwas Platz für Feuerholz. Wir haben dafür eine alte Weinkiste verstärkt.

Im Baumarkt haben wir eine Rigipsplatte gekauft und diese mit dem Cutter-Messer zugeschnitten. Sie ist unter dem Kamin, bei der Hinterseite und zur Seite der Wand angebracht und ragt ca. 40 cm höher als der Kamin selbst. Die Rigipsplatten haben wir mit Alu-Blech bezogen und kleinen Nägeln befestigt.

Alublech-bezogene Rigipsplatte gefolgt von Holz, und 4 Löcher für die Befestigung des Kamins

Die originalen Füße des Kamins eigneten sich leider nicht für uns, denn diese sind dünn, wacklig und ausladend. Also mussten wir uns was anderes überlegen und kauften ein Vierkant-Stahlprofil, dass wir auf die Breite des Kamins zuschnitten.

Vierkant-Stahlprofile als Füße

Zusätzlich haben wir eine Holzplatte hinter dem Rigips angebracht, zusätzlicher Feuerschutz und sieht nach aussen schöner aus.

Das untere Loch durch den Fuß und Unterplatte, und oben durch den Kamin

Wir holten sehr lange Schrauben, welche dann von unter der Weinkiste durch die Rigipsplatte, durch den Fuß und den Kamin führten. Es ist etwas Gefitzel, dann man muss die Schraube unten mit dem Maulschlüssel festdrehen während man mit einem anderen langen Maulschlüssel die Mutter im Kamin festhält, und zwar unter dem Kamingitter. Aber mit etwas Geschick und Übung geht das.

Ups, da sieht man den Müll, aber auch das Loch für die Schraube und die bereit liegende Mutter
Handgefertigte Löcher mit Schlitz

Damit das Kaminmodul fest sitzt und trotzdem herausnehmbar ist, haben wir in der Wand Löcher mit Schlitz unten gemacht. Auf der Holzplatte des Kamins haben wir zwei Schrauben mit größeren Köpfen angebracht. Es braucht dann etwas Kraft und einen Balanceakt, damit man den ganzen Kamin blind so manövriert, dass die Schrauben im Loch landen und das Ganze dann nach unten quasi “einrastet”.

Zusätzliche Befestigung mit Gurten an der Wand

Unten haben wir zur Fixierung zwei Gurtbänder um die Weinkiste und die Wand geschnallt. Die Schnallen sind hinter der Tür versteckt bei der Bordbatterie hinter der Wand.

Wiederverwertetes Mini-Schubfach

Und noch ein kleines Feature ist ein Mini-Schubfach in der Weinkiste für Anzünder und Streichhölzer. Dafür haben wir diese Art Plastikfach benutzt, welches unter dem Beifahrer-Klappsitz am.Boden angebracht war (Gott weiß, wofür). Fix ein bisschen gefeilt und schon passte es rein!

INSTALLATION DES KAMIN-MODULS

Das Armaflex direkt um das doppelwandige Rohr haben wir aus Sicherheit entfernt.

Die Rosette zum doppelwandigen Rohr haben wir mit 300° hitzebeständigem Silikon abgedichtet. Außerdem gab es eine Rille zwischen dem doppelwandigen und einfachen Rohr. Gregor befürchtete, dass sich dort Wasser sammeln würde, also hat er diese Rille auch komplett mit Silikon ausgefüllt.

Hier sieht man das Flashing Kit mit der Rosette, dem doppelwandigen Rohr mit Plastikdeckel.

Zwischen Rosette und Dach haben wir selbstverständlich einen ordentlichen Batzen Silikon geschmiert, damit das auch ja dich ist. Und sogar jede Schraube haben wir mit Silikon beschmiert, sodass, wenn diese durch das Dach bohren, diese Löcher auch dicht bleiben. Vorgesorgt hält besser. Soweit hatten wir noch keine Lecks.

Bei der Durchführung durch die Decke haben wir das Armaflex um das Loch entfernt. Damit es schön aussieht, haben wir noch einen Holzring angebracht, der auch den Deckenstoff hält.

Verschönerung mit Holzverkleidung

Wir heizen im Winter täglich damit, und bisher sind wir mit dem Outbacker Stove sehr zufrieden! Wir haben uns sogar das zusätzliche 3l-Wasserbehältnis gegönnt. Leider ist dort ziemlich schnell der Wasserhahn abgebrochen, es war nicht so hochwertig gemacht. Aber wir haben es durch einen neuen Hahn ersetzt, der etwas größer ist. Dadurch ist es auch leichter, Tassen, Wärmeflaschen, etc. darunter zu halten.

Neuer Wasserhahn