Innsbruck & Quarantäne

Wir kamen in der dritten Januarwoche in Innsbruck an, der Grenzübergang lief total smooth, weil wir einfach vorbildliche Bürger sind. Wir hatten die notwendigen Dokumente, einen negativen Covid19-Test und die Einreiseanmeldung digital bereits abgeschickt. Die Bundeswehr war äußerst zufrieden mit uns, dennoch mussten wir die Einreiseanmeldung nochmal vor Ort ausfüllen, da die ihr Handy im Kämmerchen vergessen hatten.

Den Hund mit illegalen Hütchenspielen bei Laune halten

Zuhause hieß es dann erstmal in die Heimquarantäne bei den Eltern. Wir fingen am Samstag damit an und Sonntag um 09 Uhr früh kam auch schon die Kontrolle, die uns alle aus dem Bett klingelte. Die wollten uns aber nicht mal sehen. Nach fünf Tagen konnten wir uns freitesten lassen und die eigentliche 10-tägige Quarantäne vorzeitig beenden, um Himmel sei Dank. Mit Hund ist das wirklich nur schwierig auszuhalten.

Testen ganz umsonst, danke “Tirol testet”!

Damit sie nicht durchdreht, habe ich mir ein paar DIY-Hundebeschäftigungen ausgedacht, z.Bsp. eine leere Pet-Flasche mit Trockenfutter befüllen, ein kleines Loch hineinschneiden, sodass die einzelnen Brekkies rausfallen, wenn sie die Flasche bewegt. Meistens hat sie sie aber einfach komplett zerbissen 😀

Spaziergang im Schloß Ambras Park

Nachdem wir wieder frei waren, haben wir unsere Tage mit ordentlich viel Wintersport-Programm gefüllt, welches trotz Corona-Einschränkungen alles möglich war. Sonst würde die Bevölkerung durchdrehen. Menschen in der Großstadt ohne Natur sind wirklich nicht zu beneiden in diesen seltsamen Zeiten.

Heimatliebe … hihi

Wir wechselten uns entweder ab mit Skifahren gehen, sodass einer auf Doggo aufpassen konnte oder wie wir es zweimal gemacht haben: wir sind mit unserem Boabette-Bus zum Skiort gefahren und ließen Fraya für 2 Stunden drin mit Unterhaltung und Wärmeflaschen. Beim ersten Mal hat es prima geklappt, sie hat drin geschlafen, als wir zurückkamen. Freudig sind wir noch einmal so losgefahren, aber als wir vom Skifahren zurückkamen hörten wir schon ihr hohes Angstbellen aus dem Bus. Sie war wieder total panisch, die Arme. Wieso es das eine mal klappt und das andere mal nicht, ist mir ein Rätsel. Aber probieren wollte ich es nicht nochmal.

Skifahren in der Axamer Litttssummmm

Also machten wir einen Erstversuch: Wir ließen Doggo mit den Eltern zuhause. Die Wohnung kannte sie ja bereits gut und sie hatte auch ihren Lieblingsplatz in der Küche an der Heizung (wo auch viel gekocht wird, natürlich). Sie war zwar ein bisschen am Leiden und meine Eltern mussten die Türe zuschließen, aber sonst war sie brav. Sie hat auch 2x versucht auszubüchsen, hat frech die Tür ins Treppenhaus geöffnet und ist pfutsch raus. Ein kluges Biest ist die wirklich. Beim zweiten Mal ließ sie sich jedoch schon von Mama beruhigen und saß brav in der Küche und hat gewartet. Wir waren sehr stolz auf sie.

Rasen beim Rodeln

Als beste Beschäftigung mit Hund hat sich auch das Rodeln herausgestellt. Wir mussten zwar ein zügiges Tempo beim Hinaufgehen vorlegen, da sie sonst fror, und auch die kleine Rast an den geschlossenen Hütten war für sie bitterkalt. Aber beim Runterfahren hat sie sich von der Stunde Null wie ein Winterhund benommen! Sie lief schön neben den Rodlern her und sauste mit Karacho den Berg runter.

Eislaufen auf dem Piburger See im Ötztal

Ein Highlight war das Eislaufen auf dem zugefrorenen Piburger See, denn das hatte ich seit Jahren nicht mehr gemacht. Auch da war Doggo eine tapfere Begleiterin, obwohl sie die Kälte wirklich hasst. So ein gutmütiger und tapferer Hund, was besseres konnte ich mir nicht wünschen.

Das ganze Aktivitäten-Angebot, die schönen Zusammenkünfte mit der Familie machten es mir diesmal wirklich schwer, Innsbruck zu verlassen. Und die Aussicht, dann in Berlin ohne Job, bei Grau-in-Grau-Wetter zu sitzen, nicht einfach Freunde zuhause besuchen zu können, Freunde sowieso rar sind, seitdem alle Vollzeit arbeiten und über die Stadt verteilt sind, der erbärmliche Auslauf für den Hund in bloßen Parks,… das Alles schien im Vergleich mit der Natur und meiner Familie in Innsbruck nicht gerade reizvoll. Der Abschied viel mir sehr schwer und ich stelle in Frage, ob es es wirklich wert ist, in Berlin zu sein (ohne richtigen Job, schlecht bezahlte Jobs und immer die Angst haben, aus der Wohnung zu fliegen und keine neue bezahlbare Bleibe zu finden).

Berlin war jedoch der Start der Reise und ist auch das Ziel. Die Zeit in Italien scheint schon Lichtjahre entfernt, so schnell holt einen der Alltag ein. Und das ist noch nicht mal Alltag, da wir uns ja schon wieder in Heimquarantäne in Berlin befinden… Volle 14 Tage, Kontrolle gab es bisher (Tag 12) noch keine. Verrückt, diese Zeiten.

Und so wird dieser Blog wohl erstmal auf Eis liegen, es sei denn mir fallen noch irgendwelche klugen Worte abschließend für die letzten 8 Monate ein. Mal sehen…

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