Dann geht es los nach Palermo, wir haben online unsere Fährentickets gekauft, mit Kabine, Kostenpunkt: 311.- Euro (2 Erwachsene, Wohnmobil, 34.- Euro Essensgutschein und der Hund, liebevoll “Amici 4 Zampa”/”Freund auf 4 Pfoten” genannt).

Wir kommen am Nachmittag an und laufen undercover durch die Stadt, die Gregor bereits etwas kennt. Als ich einkaufe und er mit Hund vor dem Supermarkt wartet, wird er von der Polizei weggeschickt. Ansonsten ist hier wieder mehr los, alle scheinen Sport zu machen oder Einkäufe.

Man bekommt nur eine Ahnung vom heiteren Leben, das sich hier normalerweise in den engen Straßen abspielen muss. Viele geschlossene kleine Bars und Restaurants in den “heruntergekommen” aussehenden Gebäude, viele Brachen und kaputte Häuser mit Wildwuchs zwischen Neubauten. Gregor schwärmt mir vom Berlin der 90er vor und den Ähnlichkeiten. Naja, das Wetter und die Laune der Menschen ist hier wesentlich besser.

Gruppen von Streunerhunden passieren uns, diese scheinen hier Teil der Gesellschaft zu sein, sind sie ja abhängig vom Gutwill der Menschen. Wenn ein Hund ungezogen ist, wird er von der nächsten Person zur Ordnung ermahnt.


Abends machen wir uns dann los gen Hafen, Abfahrt ist um 23 Uhr, Check in um 9 Uhr, wir tanzen um ca. 8 Uhr an.

Nach einigem Warten dürfen wir uns einreihen, Covid19-Test wird nicht verlangt. Wir folgen ganz als Letzte aufs Schiff und Gregor parkt gekonnt rückwärts in die untere Etage ein.

Sogleich trollen wir uns in die Kabine, das erste Mal Fährenfahrt mit Kabine für mich! Die Fahrt geht 21 Stunden. Im Schiff sind bereits alle entzückt von unserem Hundchen und alle zwuzeln ihr zu, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Ein Angestellter, der uns zum Zimmer bringt, sieht sie und bringt sofort ein weiteres Bettlaken und breitet es auf dem Teppichboden aus. Pah! Als ob unsere Terrier-Prinzessin auf dem harten Boden schlafen würde ! Natürlich haben wir extra der Frau Durchlauchten ihr neues Hundebettchen mit Decke mitgebracht.

Die Nacht ist sehr heiß, das Schaukeln macht mir übel und auch der Hund mag es nicht. Gott sei Dank ist sie so fertig von der Aufregung (u. eigentlich ist sie ab 17 Uhr schon bettreif), dass sie bald einschläft. Den nächsten Tag können wir die letzten kräftigen Sonnenstrahlen auf dem Deck tanken, wir geben mehr Geld als erwartet für Mittelklasse-Essen aus, aber was soll man machen, wenn die Videogame-Area geschlossen ist.

Um 19 Uhr kommen wir mit dickem Schädel vom Schaukeln in Genova an und rauschen los zu einem sehr uncharmanten Übernachtungsplatz, für den Gregor noch fleißig Serpentinen im Dunkeln fährt. Bei einem Staudamm, wo das Häuschen sogar immer besetzt ist und ein Parkplatz mit Vollbeleuchtung. Ich versuche, die Person im Wachhaus aufzuwecken und über unser Dasein zu informieren, aber niemand antwortet. Wir bleiben, denn wir sind groggy und es gibt keinen nahen Alternativplatz und die Ausgangssperre gilt bereits.

Ein aufregender Trip war das, aber sollten wir nochmal länger mit dem Schiff fahren, bleibe ich doch lieber an Deck. Und Hündchen auch.
